Als Kanzleiberaterin ist einer meiner wichtigsten Jobs die richtigen Fragen zu stellen.

Und wenn es um die Kanzleientwicklung geht, ist eine meiner ersten Fragen immer die nach der Ist-Situation der Kanzlei. Und damit meine ich konkrete Zahlen.

Immer wieder bin ich erstaunt, wie schwer es vielen KanzleiinhaberInnen fällt, die wichtigsten Eckdaten ihrer Kanzlei schnell und übersichtlich zur Hand zu haben.

Die zentrale Kennzahl: Ihr Gewinn

Ohne Gewinn keine private Lebensqualität, keine Investitionen, kein Kanzleiwert.
Ihr Gewinn in € und die Umsatzrentabilität bestimmen, wie gut Ihre Kanzlei heute dasteht.

Ihre Umsatzrentabilität ist unter 40 %?
Das bedeutet bei einer Einzelkanzlei mit sagen wir 450.000 € Umsatz einen Gewinn (vor Steuern!) von 180.000 €.
Warum dieser Gewinn nicht ausreicht, neben einem bequemen Leben auch noch für die Zukunft der Kanzlei und das eigene Alter vorzusorgen, finden Sie im Blogbeitrag Warum nicht abrechenbare Stunden nicht existieren.

Das erste Controllingziel: Woher kommt mein Gewinn heute (nicht)?

Für mich ist das immer wie ein Krimi: CSI Controlling – und die Frage: Wer hat meinen Gewinn ermordet? Nüchterner ausgedrückt: das operative Controlling.

Die üblichen Verdächtigen sind schnell ermittelt:

1. Der Chef/ die Chefin

Hier stellt sich die Frage: Ist das Honorar zu niedrig, so dass auch bei effizienter Arbeitsweise kein Gewinn beim einzelnen Mandanten und/ oder Auftrag möglich ist?

Ergebnis des Coroners: Selbstmord.

 

2. Die MitarbeiterInnen

Mangelnde fachliche Qualifikation, suboptimales Selbstmanagement, geringe Motivation, …

Diagnose: meist Totschlag – wegen mangelndem Vorsatz

3. Der Mandant

Hohes Erwartungsdenken, mangelnde Zahlungsbereitschaft, wenig Zusammenarbeitsmotivation

Diagnose: Mord, Motiv: Gleichgültigkeit. Habgier kommt hier seltener vor als gedacht.

4. Die Arbeitsweise

Die Prozesse sind nicht einheitlich, die Kommunikation untereinander mangelhaft und die technischen Möglichkeiten werden nicht wirklich genutzt.

Diagnose: Verhungern durch Vernachlässigung

Tatsächlich haben wir es in den meisten Fällen mit einer Kombination zu tun:

Diagnose: Mord im Orientexpress – es gibt mehrere Täter.
Todesursache: Ihr Gewinn ist an multiplen Organversagen gestorben.

Jeder Vergleich hinkt – in der Regel ist Ihre Gewinnsituation nicht so dramatisch – nach der Diagnose kann der Patient meist gerettet werden …
Dafür sollten Sie die vier üblichen Verdächtigen aber permanent im Auge behalten.
Denn sie hinterlassen Spuren in Ihren Zahlen.

Wir nennen das „Wochencontrolling“ – die wichtigsten 5 Kennzahlen einfach ermitteln und Erkenntnisse gewinnen.

Das zweite Controllingziel: Woher kommt mein Gewinn morgen?

Gerade in Zeiten des Umbruches ist es wichtig, die Weichen zu stellen. Auch wenn Sie gerade wie viele Kollegen im Tagesgeschäft „untergehen“.
Die Folgen der Digitalisierung – und auch die Folgen der aktuellen Krise – sind erheblich und werden Ihre „Gewinnquellen“ verändern.

Daher wird aus unserer Sicht das strategische Controlling immer wichtiger.

Hier spielen Ihre Mandanten die erste, zentrale Rolle.
Was sagen Kennzahlen wie Alter, Branche oder Umsatz Ihrer Mandanten über die Zukunft aus? Welche Auswirkungen hat das auf Ihre Dienstleistungen? Und natürlich auf Ihren Gewinn?

Ein spannendes Thema, das uns Kanzleioptimisten gerade umtreibt.

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Modernes Controlling 2021 – Punkt genaue Navigation statt aufwändigem Kreisen

Webinar am 30. April von 14 bis 15:30 Uhr

In unserem aktuellen Webinar rücken wir sowohl das Wochencontrolling als auch das strategische Controlling in den Fokus. Welche Kennzahlen sollten Sie konkret im Auge behalten? Wie lassen sich diese Kennzahlen relativ einfach ermitteln? Wo und Wie steigen Sie tiefer in die Ursachenanalyse ein?

Wir bieten wie immer Impulse und Umsetzungshilfen –  unter anderem unseren neuen Chancenfinder Kanzlei.

Denn Prophylaxe ist besser als heilen oder die Mördersuche.

Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind.

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