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Zurücklehnen und inspirieren lassen

27. März 2019 |

In den letzten Tagen hatte ich ganz viele Aha-Momente:

Beim zweitägigen Workshop „Kollegiales Führen“ als Teilnehmerin im März 2019 habe ich gelernt, dass Kollegial und Kuscheln überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Mehr noch: Kollegial Führen bedeutet Konflikte austragen können statt unter die Kuscheldecke zu kriechen.

Und es ist zwar schön, wenn sich im Team alle Duzen und die Chefs eine Open-Door-Politik leben, doch es gehört einiges mehr dazu, dieses Führungskonzept zu verwirklichen.

In einer kollegial geführten Kanzlei gibt es (nach wie vor) Regeln, Strukturen, Rollen und Konsequenzen. Wenn das festgelegt ist, trifft der Chef dann allerdings nicht mehr die Entscheidungen, sondern moderiert, reflektiert und coacht das Team. Als Grundlage sind Transparenz und Infrastruktur wichtig.

Gut gefallen haben mir dabei die Reflektionsfragen des Chefs:

  • Ist es wirklich wichtig, dass ich mich jetzt einmische?
  • Wäre meine Lösung wirklich um so vieles besser?
  • Braucht es wirklich eine Blutgrätsche, um existenzielle Gefahr abzuwenden?

Dann habe ich noch die Konsent (statt Konsens) Methode kennen gelernt. Genial. Statt Konsens = Zustimmung maximieren mit der Frage „Wer ist dafür?“ Konsent erzeugen = Einwände minimieren mit der Frage „Wie können wir den aktuellen Vorschlag so anpassen, dass auch die Einwandgeber bereit sind, den Vorschlag mit umzusetzen.“

Das ist jetzt alles sehr verkürzt dargestellt, doch Ansatzpunkte zum Nachdenken gibt es reichlich. Und mein Begriffe-Highlight beim Seminar war dann „Lernchancen statt Fehlermanagement kultivieren“.

Danke an unsere beiden großartigen Referenten Albert Eder und Markus Decker von Eder & Partner, die uns mit viel Inspiration und Arbeitseinsatz das Thema näher gebracht haben.

Und bei der Vorbereitung auf einen Mitarbeiter-Workshop zum Thema „Wertschätzende Kommunikation im Team“ bin ich mal wieder auf eines der wunderbaren Videos von Vera F. Birkenbihl gestoßen: Lückenmanagement ist intelligentes Fehlermanagement.
Ein Fehler ist erstens eine Wissenslücke, die wir schließen und zweitens gibt es Fehler, die zeigen dass wir das Thema verstanden haben und sollten deshalb gelobt werden. Und wenn uns drittens jemand eine Erklärung liefert, die wir nicht nachvollziehen können, liegt es nicht daran dass einer der beiden „blöd“ ist, sondern wir unterschiedliche Wissensnetze haben. Mein Tipp: mit den Mitarbeitern dieses 10-minütige Video anschauen und darüber diskutieren. Da sind sicher ganz viele Lernchancen drin.

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